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Frank Brust

Aus einem Brief an einen Kollegen, Neurologe und Nervenarzt, Oberarzt

 

"...

Rückblickend glaube ich, dass ich bereits im Alter von ca. 14 Jahren (1977) meine erste Episode hatte. Damals habe ich von Herrn xxx (?) meine erste Brille bekommen, nachdem der Hausarzt sich keinen anderen Rat mehr wusste. Das hat "geholfen"; aber eher war ganz einfach nach Wochen die Episode vorüber.

 

Die zweite Episode hatte ich 22 Jahre später, mit 36 Jahren. Die habe ich auch unbehandelt "einfach" durch gemacht, im Glauben, ASS würde manchmal gegen den komischen Kopfschmerz helfen. Daran, ob dazwischen noch eine Episode lag, kann ich mich nicht erinnern.

 

Die dritte Episode war dann 2013, als Du die Diagnose gestellt hast. Mit MAXALT kam ich gut hin, weil ich meist nur zwei Attacken am Tag hatte. Die Wirkung tritt so nach 20 - 30 Minuten ein, das war/ist auszuhalten. Damals hatte ich eine ostheopatische Behandlung bei ...?, der Kollegin von XXX (Update: Physiotherapeut:innen in der Klinik, in der ich arbeitete). Das Ende der Episode und die Behandlung standen zumindest in direktem zeitlichem Zusammenhang.

 

Nun mache ich die vierte Episode durch. Vermutlich schon seit Mitte Mai. Allerdings habe ich es zunächst auf meine HWS geschoben, weil ich den CKS komplett ausgeblendet hatte. Aber man kann ja Läuse und Flöhe haben. Eine Anwendung wg. HWS bei XXX am 02.06. hat logischerweise CKS-mäßig nix gebracht! Als ich am 05.06. im ambulanten Bereich unserer Klinik auf meine Hernien-OP wartete, kam wieder der Kopfschmerz und mir wurde klar, es könnte eine Attacke sein (die ich verschwieg, um operiert zu werden) und ich könnte wieder eine Episode haben. Am 09.06. hatte ich morgens von 05.00 - 08:00 Uhr dann eine scheiß-heftige Scheiß-Attacke.

 

Erst jetzt kam mir in Erinnerung, dass ich bereits die zwei Episoden vor der Diagnosestellung 2013 hatte und die aktuelle also meine mindestens vierte Episode sein musste.

 

Nun, zurück "zu Hause" in Bulgarien, bin ich auf Sumatriptan umgestiegen (worden), denn ich bekomme hier kein Rizatriptan. Zunächst hatte ich ein wenig Panik, weil ich damit gut hinkam. Dafür gibt es in der Apotheke Sumatriptan rezeptfrei, das gefühlt schneller wirkt als Rizatriptan.

 

Der wiederholte Hinweis auf O2 (auch in dem Buch) hat mich nun dazu bewegt, eine 40-Liter-Flasche nebst Armatur, Leitung und Maske zu erwerben. Das sollte passen, denn ich verlasse Haus und Hof äußerst selten (Permakultur wäre keine Permakultur wenn man sie nicht permanent kultiviert), so dass ich die Medikamente nur mitnehme will, wenn ich außer Haus gehe. Hierfür empfehlen die Autor:innen von "Clusterkopfschmerz" Sumatriptan Nasenspray; auch das werde ich ausprobieren, sofern hier erhältlich (Update 20:00 Uhr: Nur in Zweierdosen).

 

Heute gegen 08:00 Uhr hatte ich Gelegenheit O2 anzuwenden. 12l/min für 15' haben gut geholfen! (Update: O2 hat auch bei allen weiteren Attacken geholfen)

 

Auf der Suche nach Triggern für Episoden bin ich auf Stress als mögliche Gemeinsamkeit gestoßen. Bei der zweiten Episode war ich frisch getrennt. Bei der dritten war ich bei Psychiater YYY wg. Burnout in Behandlung. Und aktuell habe ich vor der Episode - vor 110 Tagen - nach ca. 20 Jahren mit dem Saufen aufgehört*. Getreu dem Motto, ich habe alleine begonnen, da kann ich auch alleine aufhören, ziehe ich das gegen besseren Rat alleine durch. Was das für einen Menschen bedeutet, brauche ich Dir nicht zu erzählen.

 

Aber wie unglaublich gut es mir trotz diverser Infektionen seit Covid im Dezember, einem Viertel Jahr Husten, Blut- und Eiter-Rotzen und immer wieder Temperatur, Cluster und Hernien-OP, seither geht, ist unbeschreiblich; auch wenn die Kombination alles andere als easy und entwöhnungsgeeignet ist.

 

* In meiner Erinnerung war die 2013 Episode - unter ständigem hohen Alkoholeinfluss - gar nicht so dramatisch."