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Symptome

Die heftigen und einseitigen Attacken dauern meist zwischen 15 und 180 Minuten und treten unvermittelt "vornehmlich aus dem Schlaf heraus" auf. Die Kopfschmerzen sind bei 78 % der Patienten immer auf der gleichen Seite. Der Clusterkopfschmerz zeigt eine ausgeprägte Tagesrhythmik, am häufigsten kommt es ein bis zwei Stunden nach dem Einschlafen, in den frühen Morgenstunden und nach der Mittagszeit zu Anfällen. Die Häufigkeit beträgt zwischen einer Attacke jeden zweiten Tag und acht Attacken täglich.

 

Der Kopfschmerzcharakter wird als unerträglich reißend, bohrend, manchmal als brennend geschildert. Seine Haupt-Lokalisation ist meist um das Auge herum, seltener im Bereich des Hinterkopfs. Besonders typisch ist ein während der Kopfschmerzattacken bestehender Bewegungsdrang. Anders als Menschen mit Migräne neigen Patienten mit Clusterkopfschmerz nicht dazu, sich ins Bett zurückzuziehen, sondern wandern umher oder schaukeln mit dem Oberkörper. Ein Teil der Patienten berichtet über einen zwischen den Attacken bestehenden leichten Hintergrundschmerz.

 
Zusätzlich zu den Kopfschmerzen tritt mindestens eines der nachfolgenden Begleitsymptome ausschließlich auf der schmerzenden Kopfseite auf
  • gerötete Bindehaut des Auges (konjunktivale Injektion) und/oder ein tränendes Auge (Lakrimation)

  • laufende und/oder verstopfte Nase (Rhinorrhoe und/oder nasale Kongestion)

  • ein Lidödem

  • Schwitzen im Bereich der Stirn oder des Gesichtes

  • Rötung im Bereich der Stirn oder des Gesichtes

  • verengte Pupille (Miosis) und/oder ein hängendes Augenlid (Ptosis)

  • und/oder körperliche Unruhe oder Agitiertheit.

 

Auch vermeintlich untypische Symptome wie Übelkeit, Licht- und Geräuschempfindlichkeit kommen regelmäßig vor. Ein Viertel der Patienten erlebt vor dem Anfall eine visuelle Aura, was die klinische Abgrenzung zur Migräne erschwert. Einseitige autonome Begleitsymptome sind zudem nicht spezifisch für den Clusterkopfschmerz und können auch bei Migräneattacken auftreten. Bei etwa 3 % bis 5 % der vom Cluster-Kopfschmerz Betroffenen treten keine autonomen Begleitsymptome auf.

 

Man unterscheidet den episodischen Clusterkopfschmerz (eCK) mit Remissionsphasen von einigen Monaten bis zu mehreren Jahren und den chronischen Clusterkopfschmerz (cCK) mit Remissionsphasen von höchstens drei Monaten. Bei etwa 80 % der Betroffenen tritt der Clusterkopfschmerz episodisch (nur gelegentlich) auf.

 

Ein symptomatischer Cluster-Kopfschmerz, auch sekundärer Clusterkopfschmerz genannt, zeigt die gleichen Symptome wie der primäre Clusterkopfschmerz, er ist aber die Folge einer anderen Erkrankung. Mittelliniennahe, innerhalb des Schädels liegende Raumforderungen wie z. B. Tumoren, Infarktareale oder entzündliche Plaques und Läsionen im Bereich des Hirnstammes, wie z. B. Angiome, Hypophysenadenome oder Aneurismen, aber auch Infektionserkrankungen können symptomatische, dem Clusterkopfschmerz ähnliche Attacken auslösen. Dieser so genannte sekundäre oder auch symptomatische Clusterkopfschmerz ist oft nur schwer von der primären Form zu unterscheiden. Die zur Behandlung des primären Clusterkopfschmerzes verwendeten Medikamente Verapamil, Sauerstoff oder Sumatriptan können auch bei symptomatischem Clusterkopfschmerz eine Wirksamkeit gegen die Schmerzattacken haben, gegen die eigentlichen Ursachen des sekundären Clusterkopfschmerzes sind diese Medikamente aber ohne Wirkung.