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Was ist Clusterkopfschmerz?

Vergleichende Gegenüberstellung von Clusterkopfschmerzen und anderen Kopfschmerzen

 

In einem Satz:

Clusterkopfschmerzen sind attackenartig auftretende, grund- und zusammenhangslose Kopfschmerzen von so starker Intensität, dass der Betroffene dabei ihn Ohnmacht fallen kann.

 

Der Clusterkopfschmerz ist eine attackenartige Kopfschmerzform, die ihre Namensgebung aus der Tatsache bezieht, dass solche Attacken generell in gehäufter Form (Cluster - engl. für „Haufen“, "Büschel") auftreten. Typisch für den Clusterkopfschmerz ist sein streng einseitiges Auftreten und die charakteristischen Begleiterscheinungen wie Augenrötung, Tränenfluss, Nasenschleimhautschwellung, Schwitzen im Gesicht und Pupillenverengung. Die Kopfschmerzen sind von stärkster Intensität und dauern zwischen zehn Minuten und drei Stunden an. Die einzelnen Attacken wiederholen sich gebündelt in Episoden von mindestens wochenlanger Dauer. Man unterscheidet eine chronische von einer episodischen Form. Wobei auch die episodische Form eine chronische Erkrankung (vor allem im Sinne der Zuzahlungsregelung) darstellt. Bei der chronischen Form treten die Attacken über mindestens ein Jahr hinweg ohne längere Phasen der Beschwerdefreiheit von wenigstens drei Monaten auf, bei der episodischen Form werden Krankheitsphasen von Remissionsphasen mit völliger Beschwerdefreiheit abgelöst.

 
Migräne - Clusterkopfschmerz - Trigeminusneuralgie

Kriterium

Migräne

Clusterkopfschmerz

Trigeminus-Neuralgie

Klassifikation

primärer Kopfschmerz
vaskulärer Kopfschmerz

primärer Kopfschmerz
vaskulärer Kopfschmerz

primärer Kopfschmerz
kraniale Neuralgie

Lokalisation

verschieden

streng einseitig

streng einseitig

Verlauf - Beginn

langsame, verteilte Schmerzzunahme (30-60 Minuten)

innerhalb von Minuten volle Intensität

blitzartiges Einschießen

Verlauf - Dauer

mehrere Stunden bis Tage

15 Minuten bis 3 Stunden

wenige Sekunden bis Minuten

Anfallsmanifestation

häufig, unregelmäßig, schwankende Frequenz

periodisch, mehrere Wochen lang mehrere Attacken tägl., auch aus dem Schlaf heraus, anfallsfreie Intervalle

periodisch, mehrere Wochen lang mehrere Attacken tägl., nicht aus dem Schlaf heraus, anfallsfreie Intervalle

Definition

Bei der Migräne handelt es sich um eine gehäuft familiär und besonders bei Frauen vorkommende Neigung zu anfallsweise auftretenden Kopfschmerzen, die bezüglich der Lokalisation und Intensität, der Begleiterscheinungen, der Dauer und Häufigkeit eine erhebliche Variabilität aufweisen. Die Attacken kommen häufiger einseitig als beidseitig vor. Sie können mit vegetativen Symptomen wie Übelkeit und Erbrechen sowie mit Schwankungen der Stimmungslage vergesellschaftet sein. Bei einer Reihe von Fällen treten in einem Prodromalstadium oder auch während der eigentlichen Kopfschmerzattacke passager Augensymptome oder fokale zerebrale Symptome auf. Die Schmerzanfälle korrellieren mit reversiblen vaskulären und biochemischen Vorgängen. Pathologische Organbefunde fehlen.

Es handelt sich um ein der Migräne nahestehendes, von dieser jedoch in verschiedenen Merkmalen deutlich abgehobenes, eigenständiges Krankheitsbild. Die sehr charakteristische Symptomatologie wird geprägt von rezidivierenden Attacken eines streng einseitigen, teils migränoid, teils neuralgisch empfundenen Gesichts- und Kopfschmerzes, der mit Erscheinungen des autonomen Nervensystems verknüpft ist. Die Schmerzattacken dauern etwa 15 Minuten bis 3 Stunden, sind schwerpunktmäßig in der Umgebung des Auges lokalisiert, gehen nahezu regelhaft mit ipsilaterale Lakrimation und Rhinorrhöe oder dem Gefühl einer einseitig verstopften Nase einher, häufig auch mit Rötung der Haut und der Konjunktiven sowie einem inkompletten Horner-Syndrom. Die Schmerzattacken rezidivieren streckenweise täglich, bisweilen sogar mehrfach täglich unter Bevorzugung der Nachtstunden. Monatelange freie Intervalle sind eingeschaltet. Männer werden wesentlich häufiger betroffen als Frauen. Die Ätiologie ist weitgehend unbekannt. Heredität lässt sich nur ausnahmsweise belegen.

Die Trigeminusneuralgie ist ein durch unverwechselbare, einseitige Schmerzparoxysmen geprägtes Leiden mit einer uneinheitlichen Ätiologie, aber offenkundig einheitlichen Pathogenese. Es handelt sich um einen blitzartig, mit äußerster Heftigkeit einschießenden Schmerz, der sich durch bestimmte Triggermechanismen auslösen lässt. Betroffen sind vornehmlich der 2. oder 3. Trigeminusast oder beide gemeinsam, seltener der 1. und 2. Ast oder alle drei Äste gemeinsam, nur in Ausnahmefällen der 1. Ast für sich allein. Es besteht eine krasse Diskrepanz zwischen der offenbar jeweils nur geringfügigen somatischen Nervenirritation und dem praktisch normalen neurologischen Befund einerseits und der exzessiven Schmerzintensität andererseits. Im Beginn des Leidens wirkt Carbamazepin nahezu spezifisch und prompt. Das Leiden tritt oberhalb des 50. Lebensjahres auf, besonders bei alten und sehr alten Menschen, nur ausnahmsweise bei einem Vorliegen besonderer pathologischen Gegebenheiten im jüngeren Lebensalter. Anhaltende Schmerzzustände haben nichts mit der Trigeminusneuralgie zu tun.

Erneut der Hinweis:

Wir sind keine Ärzte! Alle Angaben beruhen lediglich auf eigener und der von anderen Clusterkopfschmerz-Patienten gemachten Erfahrung. Bei jeder Behandlung sollten Sie immer zuerst einen Arzt zu Rate ziehen.

 

Wer selbst in die Situation kommt, keinen Ausweg mehr zu sehen, sollte sich hilfesuchend an entsprechende Hilfsangebote wenden; z.B. Die Telefonseelsorge unter Tel.: 0800 1110111 (kostenlos). Angehörige, die den konkreten Verdacht haben, ihr Partner könnte sich etwas antun, sollten den Rettungsdienst unter Tel. 112 zu Hilfe rufen.

 

Alle in der CSG e.V. tätigen Mitglieder arbeiten für die CSG e.V. ehrenamtlich, also freiwillig, gemeinwohlorientiert und unentgeltlich. Alle Beteiligten verzichten auf die Ehrenamtspauschale. Dieses Ehrenamt in der Selbsthilfe ist etwas Besonderes, da es einen Fall von gegenseitiger Hilfe darstellt und somit in die schwierige Definition von "wer hilft wem?", "was ist Freundschaft?“, „was ist Ehrenamt?", hinein reicht. Wir hoffen jedoch, dass wir mit unserem gesamten Wissen und unseren eigenen Erfahrungen jedem Einzelnen in der Selbsthilfe weiterhelfen können.