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Nicht medikamentöse Therapie des Clusterkopfschmerzes

Neben den unter „Therapiemöglichkeiten“ beschriebenen Therapieansätzen sind in den letzten Jahren diverse Stimulationsverfahren entwickelt worden. Bereits deutlich älter – aber dennoch in Einzelfällen sehr effektiv sind sogenannte Blockaden.

 

Stimulationen

 

THS / DBS

Bei der Tiefen Hirnstimulation (Deep Brain Stimulation) wurde eine Elektrode durch das Gehirn bis in den Hypothalamus vorgetrieben und mit unter der Haut verlegten elektrischen Leitungen mit einem Schrittmacher verbunden, der im Bauch-, Brust- oder Rückenbereich implantiert wurde.

 

Diese Methode zeigte nur mäßigen Erfolg, jedoch teilweise nicht hinnehmbare Nebenwirkungen. Daher hat die CSG e.V. diese Methode von Anfang an abgelehnt. Mittlerweise wird sie auch bei Clusterkopfschmerz nur noch in extremen Ausnahmefällen angewandt.

 

ONS

Die Okzipital-Nerv-Stimulation ist ähnlich aufgebaut wie die THS, mit dem Unterschied, dass die Elektroden nicht durch das Gehirn, sondern an die am Hinterkopf befindlichen Austrittspunkte des Hinterhauptnerven (Nervus okzipitalis) ansetzen.

 

Hierbei kam es vielfach zu Kabelbrüchen, Verschiebungen, Ein- oder auch Auswachsungen der Elektroden, wodurch dann keine Wirkung mehr erzielt werden konnte. In der letzten Zeit hat der Hersteller verbesserte Elektroden auf den Markt gebracht, die ein Verschieben verhindern sollen.

 

SCS

Die Spinal-Cord-Stimulation nutzt ebenso eine vergleichbare Technik wie die beiden vorgenannten Methoden und setzt ihre Elektroden im oberen Spinalkanal an.

 

Die Probleme sind die gleichen, wie bei der ONS.

 

Von dieser Methode hört man seit einigen Jahren nichts mehr.

 

SPG-Stimulation

Einen ganz anderen Weg beging die Stimulation des Ganglion sphenopalatinim (engl. Sphenopalatine ganglion – SPG). Bei dieser Methode wurde ein mandelgroßer Chip durch die Mundhöhle an das Ganglion platziert und von außen mit einer Art „Fernbedienung“ sowohl mit Energie als auch mit den erforderlichen Signalen versorgt.

Diese Methode ist inzwischen ganz vom Markt verschwunden, da der Hersteller in Konkurs ging.

 

Transkutane Stimulation des Vagusnerven

Bei diesem Verfahren war gar keine Operation mehr erforderlich. Ein externes Gerät mit zwei fest angebauten Elektroden wurde an den Hals gesetzt und reizte den dort verlaufenden Vagus-Nerv.

Der Anbieter hat sich vom deutschen Markt zurückgezogen.

 

Derzeit sind in Deutschland keine Stimulationsverfahren empfehlenswert und verfügbar.

 

Blockaden

Bei den sogenannten Blockaden werden definierte Strukturen mit einem Mix aus Anästhetikum und Kortison infiltriert, um damit eine meist zeitlich begrenzte Linderung zu schaffen. Diese Linderung kann zwischen wenigen Tagen und Monaten variieren, oder auch schon mal ganz ausbleiben.

 

GON-Blockade

Hierbei werden die Austrittspunkte der Greater Occipital Nerve (Okzipitalnerv – vgl. ONS) mit dieser Mixtur infiltriert.

 

SPG-Blockade

Diese Methode zielt auf das Ganglion sphenopalatinum (s.o.).

 

In all diesen Fällen der Stimulationen und der Blockaden machen sich die Anwender die Tatsache zunutze, dass sämtliche angesprochenen Nerven sowie der für die Schmerzentwicklung bei der Clusterkopfschmerzattacke besonders wichtige Trigeminus-Nerv in einer sehr eng begrenzten Region ihre Wurzeln haben und daher die Stimulation des einen Nerven auch auf den Trigeminus-Nerven einwirkt.