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D. Harling

Klopf , klopf, da war es wieder, ich will es nicht wahrhaben, doch Er ist wieder da!

 

Ein leichtes Pochen in der Schläfe, beim zweiten Mal war es stärker und von mal zu mal wird es stärker werden. Nach einer Zeit fängt mein rechtes Nasenloch an zu verschnupfen, der Schmerz in der rechten Schläfe wird stärker und ein Druck auf dem rechten Auge ist nun da!

 

Nun bin ich sicher, der Cluster ist wieder da!

 

In Wellen nimmt der Schmerz zu, wird stärker und stärker, klingt nach einer Zeit ab, ist fast weg um noch stärker wiederzukommen.

 

Wir sind bei Freunden, eine gemütliche Runde, ein paar Bier, gute Gespräche. Ich versuche mich zusammenzunehmen so lange es geht, doch nach einer Zeit muss ich raus, muss weg. Keiner soll mitbekommen wie ich es vor Schmerzen nicht mehr aushalte, stöhne, wimmere, mich vor Schmerz zusammenkrümme, meine Hände auf die Schläfe und das Auge drücke. Ich muss weg von Licht, von den Geräuschen, weg in die Dunkelheit, will allein sein.

 

Ich hatte mich zusammengenommen, zu meinen Freunden gesagt ich brauche mal frische Luft, bin raus in die Dunkelheit, in die Einsamkeit. Dorthin, wo keiner mitbekommt was ich nun durchleide. Dabei bin ich doch ein starker Mann, Kampfsportler gewesen, stolz auf meine Härte, meine Stärke. Doch nun laufe ich wimmernd – stöhnend einen dunklen Feldweg lang, voller Schmerz der in Wellen durch meinen Kopf geht, langsam abklingt um erneut wiederzukommen, es zermürbt mich. Nur der Gedanke, dass es nach ein, zwei Stunden vorbei ist, hält mich aufrecht!

 

Zwei Nächte später, mitten in der Nacht wache ich auf, voller Schmerzen, er ist da! Im Dunkeln ,weil Licht so weh tut, ziehe ich mich an, vergesse meine Jacke, taumel aus dem Haus, das Licht der Laternen tut weh, ich schließe die Augen, gehe weiter, wer mich so sieht muss denken ich sei betrunken, wenn ich merke dass ich vom Weg abkomme ,mache ich die Augen etwas auf „ Schmerz“, laufe weiter weg vom Dorf in die Einsamkeit. Meine Gefährtin, meine Kinder sollen mich nicht stöhnen hören. Und so sitze ich nun auf einer Bank und halte es aus. Es ist kalt, habe meine Jacke vergessen, aber egal, es muss bald vorbei sein, ich habe ja die Anfänge des Clusters verschlafen. Nach einer Zeit ist es vorbei, die Wellen des Schmerzes werden kleiner, ich gehe zurück.

 

Seit Jahrzehnten leide ich nun, (erst vor 3 Jahren wurde Er bei mir diagnostiziert) ein Mal im Jahr kommt Er, bleibt 1-2 Monate, manchmal täglich, dann wieder 2-3 Tage nicht, nur der Gedanke, dass es irgendwann vorbei ist, hält mich aufrecht.

 

Diese beiden beschriebenen Anfälle waren die ersten in dieser Saison,nach 2 Jahren Pause war der Cluster wieder da und ich hatte keine Medikamente.Mittlerweile habe ich von meinem Arzt verschiedene Mittel erhalten die mir helfen über die Anfälle hinwegzukommen! ( keiner muß das ertragen!) Maxalt, AscoTop Nasal als Nasenspray, Maxalt lingua Schmelztabletten. Des Weiteren haben wir über Sauerstoff gesprochen, das ich in der nächsten Saison ausprobieren werde. Die Tabletten und Sprays haben zwar während der Anfälle geholfen, doch diese Chemie mit all ihren Nebenwirkungen ist nicht das Wahre.

 

D. Harling